Monday, August 17, 2009

Paul Gerhardt song on marriage in German as per request.



Sorry, I'm not good at fixing Umlauts and such at the very moment. See the English filed under Paul Gerhardt.

Der wundervolle Ehestand.

Voller Wunder, voller Kunst,
Voller Weisheit, voller Kraft,
Voller Huld, Gnad und Gunst,
Voller Labsal, Trost und Saft,
Voller Wunder, sag ich noch,
Ist der keuschen Liebe Joch.

Die sich nach dem Angesicht
Niemals hiebevor gekannt,
Auch sonst im geringsten nicht
Mit Gedanken zugewandt,
Deren Herzen, derer Hand
Knuepft Gott in ein Liebesband.

Dieser Vater zeucht sein Kind,
Jener seins dagegen auf;
Beide treibt ihr sonder Wind
Ihre sondre Bahn und Lauf;
Aber wenn die Zeit nun dar,
Wirds ein wohlgeratnes Paar.

Hier waechst ein geschickter Sohn,
dort ein edle Tochter zu;
Eines ist des andern Kron,
Eines ist des andern Ruh,
Eines ist des andern Licht,
Wissens aber beide nicht;

Bis so lang es dem beliebt,
Der die Welt im Schosse Haelt
Auch zur rechten Stude gibt
Jedem, was ihm wohlgefaellt;
Da erscheint im Werk und Tat
Der so tief verborgne Rat.

Da waehlt Ahasverus Blick
Ihm die stille Esther aus;
Den Tobias fuehrt das Glueck
In der frommen Sara Haus;
Davids bald gewandter Will
Holt die kluge Abigail.

Jakob fleucht fuer Esaus Schwert
Und trifft seine Rahel an;
Joseph dient auf fremder Erd
Und wird Asnath Herr und Mann;
Mose spricht bei Jethro ein,
Da wird die Zipora sein,

Jeder finder, jeder nimmt
Was der Hoechst ihm ausersehn;
Was im Himmel ist bestimmt,
Pflegt auf Erden zu geschehn,
Und was denn nun so geschicht,
Das ist sehr wohl ausgericht.

Oefters denkt man, dies und dies,
Haette koennen besser sein;
Aber wie die Finsternis
Nicht erreicht der Sonnen Schein,
Also geht auch Menschensinn
Hinter Gottes Weisheit hin.

Lass zusammen was Gott fuegt;
Der weiss, wies am besten sei;
Unser Denken fehlt und triegt, (truegt)
Sein Gedank ist Mangel frei.
Gottes Werk hat festen Fuss,
Wann sonst alles fallen muss.

Siehe frommen Kindern zu,
Die im heilgen Stande stehn,
Wie so wohl Gott ihnen tu,
Wie so schoen Er lasse gehn
Alle Taten ihrer Haend
Auf ein gutes, selges End.

Ihrer Tugend werter Ruhm
Steht in steter voller Bluet,
Wann sonst aller Liebe Blum
Als ein Schatten sich verzieht;
Und wenn aufhort alle Treu,
Ist doch ihre Treue neu.

Ihre Lieb ist immer frisch
Und verjuengt sich fort und fort;
Liebe zieret ihren Tisch
Und verzuckert alle Wort;
Liebe gibt dem Herzen Rast
In der Mueh- und Sorgenlast.

Gehts nicht allzeit, wie es soll,
Ist doch diese Liebe still,
Haelt sich in dem Kreuze wohl,
Denkt, es sie des Herren Will,
Und versichert sich mit Freud
Einer kuenftig bessern Zeit.

Unterdessen geht und fleusst
Gottes reicher Segenbach,
Speist die leiber, traenkt den Geist,
Staerkt des Hauses Grund und Dach,
Und was klein, gering und bloss,
Macht Er maechtig, viel und gross.

Endlich wenn nun ganz vollbracht
Was Gott hier in dieser Welt
Frommen Kindern zugedacht,
Nimmt Er sie ins Himmelszelt
Und drueckt sie mit grosser Lust
Selbst an seinen Mund und Brust.

Nun so bleibt ja voller Gunst,
Voller Labsal, Trost und Saft,
Voller Wunder, voller Kunst,
Voller Weisheit, voller Kraft,
Voller Wunder, sag ich noch,
Bleibt der keuschen Liebe Joch.

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